WoW: Wer soll das alles bezahlen? Nächste Top-Gilde gibt World First Race auf

Das World First Race in WoW könnte bald in sich zusammenbrechen. Eine weitere Top-Gilde muss nun die Segel streichen, da sie den enormen Aufwand nicht mehr stemmen kann.

In fast 20 Jahren hat sich das Rennen um den ersten Kill eines Endbosses so dramatisch entwickelt, wie es nur wenige Facetten in WoW getan haben. Zu Beginn noch kaum relevant wurde es von Top-Gilden wie Paragon später auf ein neues Niveau gehoben - indem sie inoffiziell die Split-Runs erfanden.

Die meiste Zeit fanden die World First Races hinter verschlossenen Türen statt, da man den Kontrahenten keine Taktik oder Strategie verraten wollte. Mit dem Erfolgszug von Twitch und Live-Streaming wurde dann aber auch das Race to World First in WoW zu einem Streaming-Event.

Das wiederum brachte die Sponsoren ins Spiel und aus dem Community-getriebenen Event wurde ein Business ... in dem es um viel Geld geht. Da mitzuhalten fällt vielen Gilden nicht leicht und so mussten in der Vergangenheit bereits große Namen wie Midwinter, Aversion, Pieces oder Exorsus den Raidbetrieb einstellen.

Nun streicht die nächste Top-Gilde die Segel. Nach eigenen Angaben konnte man die Belastung nicht mehr stemmen. Zwischen den Zeilen liest man allerdings ziemlich klar, dass es dabei vor allem ums liebe Geld zu gehen scheint.

Hier die offizielle Stellungnahme der chinesischen Top-Gilde Skyline:

From 2017 to now, we have grown from an initial "idea" to the present, from naivety and ignorance to being the ONE. This took us 7 years.

When the Jailer fell, we once said, "We continue for all the next times to come." After CN's shutdown, we continued raiding on the TW server. During these 400+ days, we have overcome many difficulties and obstacles. After all this time, we have come to realize that we still have a lot of work to do to compete with the top guilds in the world, and on the other hand, the re-operation of the CN server is still a long way off, the environment and challenges that we will have to face if we continue to raid on TW will only get more challenging and more demanding.

Whether it's in the game or real life, every train will come to a stop, every journey will end, and everyone will eventually reach their own destination. Although we can't say that we have created anything or achieved anything significant, but for us, this may be a period of experience that some people don't even have in their whole life, and this experience can at least prove that "we were here." Instead of letting our members continue to be physically and mentally exhausted, we want this experience to become a memory and put the choice back in our hands so that perhaps, in the days to come, some of us can have a better life than this.

Anyway, today is the Chinese New Year's Eve, so I wish everyone reading this a Happy New Year.

Blizzard Der Kerkermeister hat damals vielen Gilden den Todesstoß versetzt.

1,8 Millionen US-Dollar für ein World First Race

Der Betrieb einer Gilde auf dem Niveau, um überhaupt eine winzige Chance auf einen World First Kill zu haben, kostet Unsummen. Teams wie Method, Liquid oder Echo sprechen nahezu nie darüber, wie viel Geld eigentlich fließt. Hier werden lediglich die Gold-Kosten eines RWF besprochen. Was im Hintergrund an Gehältern und Unkosten zusammenläuft - da herrscht Stillschweigen.

Die asiatischen Gilden sind da schon offener. Team Aster veröffentlichte beispielsweise, dass ihr WoW-Team im Jahr 2022 für das World First Race im Sanktum der Herrschaft etwa 1,86 Millionen US-Dollar gekostet habe. Darin sind die Gehälter der Raider, der Betreuer, Coaches und alle weiteren Unkosten wie Hotels oder Location.

Beim deutlich professionelleren Team von Skyline dürften diese Kosten noch wesentlich höher gewesen sein. Dazu kamen dann noch weitere Kosten und Unannehmlichkeiten, da sich Blizzard offiziell aus China zurückgezogen hat und die chinesischen Spieler gezwungen waren, auf die Server in Taiwan auszuweichen.

Liquid Wie lange können Top-Gilden wie Liquid die Kosten eines RWF noch stemmen?

Wenn schon Esport-enthusiastische Chinesen mit großem Sponsor im Rücken sich das World First Race in WoW nicht mehr leisten können (oder wollen) - was bedeutet das dann für die restlichen Gilden? Wie lange können Liquid, Method, Echo und Co. die Schraube weiter nach oben drehen, bis sie abbricht. Bisher wird das RWF mit jeder Ausgabe noch aufwendiger und damit auch noch teurer ... bis das System irgendwann kollabiert.

Quelle: Buffed